Josef Friedrich Doppelbauer verfasste zahlreiche Artikel in Fachzeitschriften zu aktuellen Themen der Kirchenmusik, allgemeinen Fragen der zeitgenössischen Musik und der Praxis des Musizierens. Er bezog dabei sehr klare, durchaus nicht immer dem Zeitgeist entsprechende Positionen. Seine fundierten Kenntnisse und pointierte Schreibweise verschafften ihm eine treue Schar begeisterter Leser. Doppelbauer befasste sich zeitlebens mit aktuellen Strömungen in Kunst und Philosophie und setzte sich intensiv und analytisch damit auseinander. Er schrieb immer wieder Texte, in denen er sein eigenes kompositorisches Schaffen reflektierte und versuchte seinen Standort auszuloten. Hier einige Grundzüge:

"Die zwölftönigen Themenbildungen in manchen meiner Werke sind natürlich Absicht, aber immer im Sinn einer modalen Panchromatik (mit Tonwiederholungen etc). Diese Zwölftonthemen (nicht Reihen) werden fast nur als Themen benützt und sehr selten im Sinne der Reihentechnik als Varianten."
"Die Freiheit, die vor längerer Zeit in der Dodekaphonie lag (ich meine die Freiheit des Ausdrucks), ist längst nicht mehr neu und als Mode ist sie für viele zur Zwangsjacke geworden. Alles in allem sind wir bereits die Erben der Jahre um 1925, die als die eigentlichen Gründerjahre der Moderne anzusehen sind. Ich erblicke unsere Aufgabe nicht in der Fortsetzung einer Revolution, was rein sachlich nicht mehr möglich ist, sondern in der wägenden, sichtenden Synthese".
Doppelbauer strebte nach Ausgewogenheit der Elemente Harmonie, Rhythmus, Melodie und Klangfarbe, wobei auch das „Gefühl“ in seiner Kunst immer „beheimatet“ sein sollte. Diese Ausgewogenheit bezeichnete er selbst als „klassisches Ideal“, das er bewusst verfolgte. Seine Kompositionen zeugen von konstruktivem Denken, Polyphonie und Ausgewogenheit zwischen horizontaler und vertikaler Linie, alles in einem stark erweiterten Tonraum.
Seine Beziehung zum Transzendenten formulierte Doppelbauer folgendermaßen:
"Die Musik soll Spiegel des Göttlichen sein und über sich selbst hinausführen, Kunst soll nicht nur entbehrliches Dekor sein, sondern eine lebendige Kraft, die das Leben durchwirkt und es nicht in rationaler Dürre erstarren lässt. In der Bezogenheit auf das Absolute – also auf das Göttliche – schreibe ich auch meine so genannten weltlichen Werke".
Neue Möglichkeiten und eine Weiterentwicklung sah Doppelbauer in der Differenzierung der Intervallverhältnisse durch Verwendung der natürlichen Mikrointervalle, also die Aufhebung der gleichstufig temperierten Stimmung.
"Es sind noch viele Differenzierungsmöglichkeiten vorhanden, die ein echtes Weiterschreiten sind, im Gegensatz zu den Reduzierungsverfahren der Avantgarde".